Beschreibung
HERRMANN BAUCH
Sträselkucha
Schlässcher Kucha, Sträselkucha,
Doas ihs Kucha sapperlot,
Wie’s uff Herrgotts gruußer Arde
nernt nich su woas Gudes hoot!
Wär woas noch su leckerfetzig,
Eim Geschmack ooch noch su schien,
Über schlässcha Sträselkucha
Tutt halt eemol nischt nich gihn!
Woas ihs Spritz- und Äppelkucha,
Babe mit und ohne Moh?
Woas sein Krappla, Pratzeln, Torte,
Strietzel, Ee- und Zwieback o?
Nischte wie latschiges Gepomper,
Doas ma gerne läßt ei Ruh;
Doch vom schläscha Sträselkucha
Koan ma assa immerzu!
Dar kennt nischt vo Margarine
Und och nischt vo Sacharin;
Ehrlich tutt der schlässche Kucha
Ei a heeßa Ufa gihn.
Kimmt a raus eim Knusperkleede,
Zieht der Duft durchs ganze Haus,
Und aus olla Stubatüren
gucka weit de Noasa raus.
So a Kucha, weiß und lucker,
Doas ihs werklich anne Pracht.
Jedes Streefla zeigt Rusinka,
Doß een reen is Herze lacht.
Aus ‚m Sträsel quillt de Putter?
Tausend, wie das prächtig schmeckt,
Doß mer lange noch derhinger
Sich vergnügt is Maul beleckt!
Sträselkucha, dar wirkt Wunder!
Tun de Kinder Händel hoan,
Ihs verbuhst de Schwiegermutter,
Reseniert der brumm’ge Moan,
Dorf ich blußig hien zum Tische
Recht an grußa Kucha troan?
Do ihs uff der Stelle Friede:
Jeder muffelt, woas a koan!
Wiel de Müdigkeit mich packa,
Koch‘ ich mir an Koffee risch,
Tunk derzu meen Sträselkucha,
Und do bien ich wieder frisch.
Koan ich ei der Nacht nich schlofa,
Rück‘ ich mir a Taller har,
Assa sieba Streefla Kucha
Und do schlof ich wie a Bar!
Wenn mich wird is Ahlder drücka,
Wiel ich doch nich eemol kloan,
Wenn ich bluß mit Sträselkucha
Noch menn Koffee tunka koan,
Doch possiert’s, doß ich uff Kucha
Hoa kee brinkel meh Optit,
Lä ich sacht mich uff de Seite:
«Lieber Herrgoot, niem mich miet!»
Schlässcher Kucha, Sträselkucha,
Doas ihs Kucha, sapperlot,
Wie’s uff Herrgoots großer Arde
Nernt nich su woas Gudes hoot!
Wär woas noch so leckerfetzig,
Eim Geschmack ooch noch su schien
Über schläscha Sträselkucha
Tutt halt eemol nischt nich gihn!
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